Die Anamnese ist die Erfassung aller relevanten Angaben, welche im Zusammenhang mit den aktuellen Beschwerden stehen könnten. Dazu zählen Fragen zu Vorerkrankungen, bekannten Erkrankungen im Kreise der Familie, beruflicher Belastung und sportlicher Betätigung. Es sind zudem Fragen interessant zum Beschwerdeverlauf, der Häufigkeit des Auftretens, der Ausdehnung und der Stärke des Schmerzes. Wie sind die täglichen Verrichtungen durch die Leiden beeinträchtigt? Welche Versuche der Heilung wurden bereits unternommen und mit welchem Effekt? Eine Vielzahl von gezielten Fragestellungen ermöglicht es oft eine Verdachtsdiagnose zu stellen.
Im orthopädischen Fachgebiet werden oftmals Beschwerden geschildert, welche sich nicht durch die aufgefundenen organischen Veränderungen begründen lassen. Eine wesentliche Rolle in der Schmerz- und Beschwerdewahrnehmung spielen psychische Begleiterkrankungen (Depressionen, Somatisierungsstörungen). Das gezielte Hinterfragen psychologischer Hintergründe zu den geschilderten organischen (somatischen) Leiden wird als psychosomatische Diagnostik bezeichnet.
Die genaue körperliche Untersuchung und die Beschreibung körperlicher Bewegungsausmaße sind wichtig für die Erkennung einer Erkrankung. Um den Ausgangszustand und den Effekt einer Therapie bestimmen zu können, sind dabei genaue Winkelangaben der Bewegungsebenen unerlässlich.
Bei der manualtherapeutischen Diagnostik (Chirodiagnostik) werden Funktionsstörungen aller gelenkigen Verbindungen des Halte-Bewegungsapparates untersucht. Das Ziel ist die Erfassung dieser und darauffolgende Planung einer Chirotherapie.
Die Muskeln des Körpers neigen entweder zum Verkürzen oder zur Überdehnung. Das Ziel der Muskelfunktionsdiagnostik ist die Erfassung von Veränderungen mit möglichem Krankheitswert.
Da der Körper ein dynamisches Gleichgewicht der haltenden Muskelgruppen besitzt, erkennt der geschulte Blick Veränderungen diese Gleichgewichtes in einer veränderten Körperstatik. Beckenverwringungen, ungleich lange Beine, ungleich hohe Schultern sind dabei die bekanntesten Auffälligkeiten.
Die Untersuchung einzelner Bestandteile des Blutes gibt uns einen Einblick in chemische Steuerungsprozesse, welche sich im Körperinneren abspielen. Es lassen sich hiermit u.a. herausfinden: Entzündungen, Leberkrankheiten, Nierenkrankheiten und Krankheiten von hormonproduzierenden Organen.
